EinsatzmittelFahrzeuge

Mobile Feldküche (Bundeswehr)

Mit dem Beschaffungsvorhaben „Mobile Feldküche“ will die Bundeswehr ihre seit den Achtzigerjahren eingesetzte Feldküche TFK 250 ablösen. Die „Feldküche der Zukunft“ soll sich durch größtmögliche Mobilität auszeichnen und unter Berücksichtigung moderner lebensmittelrechtlicher Vorschriften für den Betrieb in verschiedenen Klimazonen der Welt ausgerüstet sein. Die Beschaffung von 400 Systemen soll bis zum Jahr 2022 abgeschlossen sein.

Zentrale Anforderungen sind unter anderem eine integrierte Trinkwasserversorgung, Vorrichtungen zur Personalhygiene, Abwasserbehandlung und Abfallsammlung, eine umfassende Ausstattung für die Verpflegungszubereitung, Lagerung und Kühlung von Lebensmitteln sowie der Schutz des gesamten Systems vor Umwelteinflüssen. Wie das Vorgängermodell TFK 250 soll auch die neue Feldküche zur Speisenzubereitung für bis zu 250 Personen geeignet sein. Die Rahmenvereinbarung sieht zunächst die Lieferung eines ersten Seriensystems durch Kärcher Futuretech vor, welches von der Bundeswehr neben einer Kälte- und Hitzeerprobung umfangreich technisch, taktisch und logistisch getestet wird.

Der Versuchsaufbau der Mobilen Feldküche, Foto Bundeswehr/Stork

Das seit den 1980er Jahren genutzte System „Taktische Feldküche 250 Mann“ wurde unter den Vorgaben der Landesverteidigung in Mitteleuropa mit Abstützung auf vorhandene Infrastruktur entwickelt und entspricht nicht mehr den weltweiten Einsatzerfordernissen und Einsatzgegebenheiten. Darüber hinaus können die Hygienevorschriften und die Anforderungen der aktuellen lebensmittelrechtlichen Gesetze nicht mehr eingehalten werden. Zudem erfüllt das Altsystem nicht die militärische Forderung zur Trennung von Funktionalität und Mobilität. Hinzu kommen die Außerdienststellung und zunehmende Aussonderung der bisherigen Trägerfahrzeuge und das daraus resultierende Wegbrechen der Mobilität.

Fähigkeitslücke wird geschlossen

Die dadurch entstehende Fähigkeitslücke soll durch das Projekt „Mobile Feldküche“ geschlossen werden. Dabei handelt es sich um ein mobiles System zur Lagerung, Vor-/Zubereitung und Abgabe von Verpflegung für bis zu 250 Verpflegungsteilnehmer im Rahmen der weltweit beweglichen Operationsführung in verschiedenen Klimazonen und Temperaturbereichen, auch in unbefestigtem Gelände.

Das System wird eingerüstet in zwei 20 Fuß-Container mit modularem Aufbau. Durch die Verwendung dieser standardisierten Container ist eine Trennung von Funktionalität und Mobilität sichergestellt. Die Besatzung besteht aus drei Soldaten oder Soldatinnen. Für das System ist sowohl der auf- als auch abgesetzte Betrieb gefordert. Außerdem wird eine systemimmanente Autarkie verlangt, das heißt vier Betriebszyklen müssen innerhalb von 24 Stunden selbstständig durchlaufen werden können. Aus diesem Grund sind alle notwendigen Geräte, Betriebsstoffe, Verpflegungstypen und Ausstattungen mitzuführen.

Innenansicht eines Containers der Mobilen Feldküche, Foto: Kärcher Futurtech GmbH

Die Mobile Feldküche: ein komplexes System

An den vielfältigen Forderungen ist erkennbar, dass die Mobile Feldküche mehr ist, als ein ins Feld gestellter Küchenwagen. Ein vergleichbares System ist am Markt nicht verfügbar. Um die Forderungen zu erfüllen, muss ein innovatives System- und Energiekonzept entworfen und umgesetzt werden. Eine besondere Herausforderung ist dabei der Entwurf des Zubehörcontainers. Dieser muss vergleichsweise große Lasten und Volumina aufnehmen können. Dazu gehören z.B. ein Stromerzeugeraggregat, die Heiz- und Klimaanlage, eine Batterie zur Notstromversorgung, Tanks für 3.000 Liter Frisch- und 800 Liter Abwasser, alle Zubehör- und Ausstattungsteile und ein Kühlraum mit einer Kapazität von 2 Kubikmeter für die Gruppenverpflegung von 250 Soldatinnen und Soldaten.

Quellen:

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: